Das Nachbarschaftsderby zwischen dem HSV Magdeburg und dem favorisierten Gast aus Niederndodeleben war nichts für schwache Nerven. Erst in der Schlussphase konnten die Schützlinge von Trainer Michael Funke mit Konzentration und Übersicht einen knappen 27:26 (14:11) Sieg einfahren.

Die Frauen des TSV Niederndodeleben kamen diesmal gut ins Spiel, zeigten den jungen Gastgeberinnen mit einem konzentrierten Spiel vorerst die Grenzen auf. Schnell konnten sich die TSV-Frauen einen bequemen Vorsprung zum 6:2 (11. Spielminute) herausspielen. Ina Bruckbauer setzte sich stark zum 9:4 (15.) durch. Danach vergaßen die Gäste jedoch den Sack zuzumachen. Etwas zu gemächlich agierten TSV-Frauen nun in der Defensive, ließen Torfrau Vanessa Kruse ein um andere Mal im Stich. Wobei der Vorsprung zwar gehalten wurde, Mandy Mainka traf zum 13:8 (26.), aber einige deutlich fällige Strafwürfe den Dodeleberinnen von den mäßig pfeifenden Unparteiischen vorenthalten worden waren. Die Heimsieben witterte so Morgenluft und erarbeitete sich den 14:11- Anschluss mit dem Pausenpfiff.

In der zweiten Hälfte hatten weiter die TSV-Frauen die Oberhand. Das bestätigten Ina Bruckbauer (4x) und Mandy Mainka mit der vermeintlich beruhigenden 19:14 Führung in der 36. Minute. Das war allerdings ein Trugschluss, denn die Frauen des Gastgebers kämpften unverdrossen. Ausgerechnet die mit 16 Jahren jüngste Spielerin Henriette Dreier auf Seiten der Heimsieben erwischte einen Sahnetag. Die hochgewachsene Rückraumschützin wurde von ihren Mitspielerinnen immer wieder in Wurfposition gebracht, wobei sich die TSV-Abwehr sehr schlecht auf diese Spielerin einstellte. So war sie mit ihren insgesamt 14/3 Toren (!) die überragende Werferin der Begegnung, quasi jeder Wurf zappelte im TSV-Netz.

Dem 20:17 (40.) folgte so nicht nur der 20:20 Ausgleich zwei Minuten später, sondern auch die 21:23- Führung (48.) der Heimsieben. Die Gäste spielten sich in dieser Phase durch etliche vermeidbare Ballverluste und Zuspielfehler selbst ins Hintertreffen.

Trainer Michael Funke forderte in der fälligen Auszeit mehr Konzentration und Konsequenz im Abschluss und ordnete eine aggressive vorgezogene Deckung an. Das zeigte sofort Wirkung im Angriff des Gegners. Trotz zweier vergebener Strafwürfe schaffte dann Veronika Bange fünf Minuten vor dem Ende den überfälligen 24:24 Ausgleich. Endlich stand die TSV-Abwehr, auch im Angriff wurde konsequent in die Tiefe gegangen. Mandy Mainka mit Übersicht und sicheren Würfen zeichnete für die Treffer 25 und 26 (58.) mit einem erfolgreichem Konterspiel nach wichtigen Meier-Paraden verantwortlich. Den Schusspunkt aus Sicht des TSV Niederndodeleben setzte Samanta Umbusch mit einem sehenswerten Fernwurf von der linken Aufbauposition in das rechte obere Toreck zum 27:25 (60.). Nach einem weiteren TSV-Lattentreffer konnte die Heimsieben lediglich mit einem Strafwurf in den Schlusssekunden zum 27:26- Endstand verkürzen. Die Mannschaft des TSV Niederndodeleben feierte den schwer erkämpften Sieg, auf der anderen Seite haderten die Mädchen von Heim-Trainer Jens Aebi mit dem erneuten Punktverlust.

TSV-Trainer Michael Funke nach dem Spiel: “Wir haben uns den Spielverlauf natürlich anders vorgestellt und lange Zeit die Würfe von Henriette Dreier nicht in den Griff bekommen. Im Gegensatz zum letzten Spiel beim HC Burgenland konnten wir diesmal mit Erfahrung und Konzentration in den letzten Minuten den Sieg sichern.“

TSV: Vanessa Kruse, Sabine Meier – Anika Wilke, Vanessa Tornow, Ina Bruckbauer 7/2, Veronika Bange 4/1, Franziska Sprotte, Linda Umbusch, Samanta Umbusch 2, Josephin Klöppel 4, Conny Bergmann, Jasmin Fischer 2, Mandy Mainka 8.
Magdeburg: Maria Friedrichs, Sarah Schick – Joelina Korz 1, Henriette Dreier 14/3, Monique Kumpf 1, Theresa Wicke 1, Anna Meineke 2, Lara Falkenberg 1, Alexandra Wolke 1, Melina Corfei 2, Cindy Degen 2, Lena Ruge 1, Josefine Podei.
Strafwürfe: TSV 5/3, Magdeburg 3/3. Zeitstrafen: TSV 4, Magdeburg 3. Schiedsrichter: Tobias Föbe, Marcus Pesth (HVSA).