Den neuen Tabellen-Dritten HC Salzland fordern die Oberliga-Handballerinnen des TSV Niederndodeleben über die volle Spielzeit, verpassen beim Endstand von 28:31 (14:15) wieder knapp den Punktgewinn.

Ohne eine komplette Rückraumreihe, Eileen Bollmann und Franziska Bartl fehlten berufsbedingt, Jana Wolf war erkrankt, war TSV-Trainerin Ilka Bierhals gezwungen umzustellen. Mandy Mainka rückte etwa auf die ungewohnte rechte Rückraumposition, aus der Landesligamannschaft rückten Franziska Woyke und Dana Melzer auf.
Beide Mannschaften starteten etwas nervös in die Begegnung, wobei die Gäste der bessere Start gelang, 1:4 (4. Spielminute). Nicki Reimer im TSV-Tor brachte mit mehreren Paraden ihre Mannschaft wieder ins Spiel, die durch den Treffer von Daniela Schottstedt zum 3:4 (8.) verkürzen konnte. Dies war genug für Gäste-Trainer Andy Hein, der mit einer Auszeit versuchte, seine Mannschaft zu ordnen. Für kurze Zeit schien diese Maßnahme auch zu fruchten, die Gäste konnten wieder zum 3:8 (11.) vorlegen.
Spätestens jetzt nahmen die Dodeleberinnen das Spiel an und waren beim 8:9 durch einen schönen Rückraum-Treffer durch Anja Ziegler wieder in Schlagweite (16.). Beide Mannschaften zeigten ein schnelles Spiel, schenkten sich dabei nichts. Über das 12:13 durch Anika Wilke vom Kreis (26.) ging es beim 14:15 in die Kabinen. Die TSV-Frauen hatten hier durch zwei Holztreffer und zwei vergebene Siebenmeter in der ersten Halbzeit eine bessere Ausgangslage für den zweiten Durchgang in der Hand.

Nach dem Seitenwechsel waren die zahlreichen Zuschauer auf weiterhin schnelles und enges Spiel gespannt. Doch direkt nach Wiederanpfiff folgte der Knackpunkt der Begegnung. Ein unnötiger Fehlpass brachte Salzland in Ballbesitz und zum Gegenstoß. Mandy Mainka, mit bis dahin fünf Treffern treffsicherste TSV-Spielerin, versucht die Gegenspielerin abzulaufen und den Ball wegzuspitzeln, was ihr auch gelang. Die schwachen Schiedsrichter entschieden für diese eher unspektakuläre Aktion zum Erstaunen der Heimsieben auf eine rote Karte.
Schlimmer war jedoch der nun folgende Bruch im TSV-Spiel. Bei den Dodeleberinnen lief nun erst einmal gar nichts. Die Gäste nutzten diese Unsicherheit, um sich vorentscheidend zum 15:21 (36.) abzusetzen. TSV-Trainerin Ilka Bierhals zog nun mit einer Auszeit leider etwas zu spät die Reißleine. Die Heimsieben fing sich jetzt wieder. In der Folge konnte über eine starke kämpferische Leistung über ein 17:22 (41.), 23:27 (51.) und 27:30 (56.) der Anschluss erzielt werden.
Doch wiederholt sahen sich die TSV-Frauen benachteiligt, so führten offensichtliche Abwehraktion im Kreis nicht zu den fälligen Strafwürfen, so konnten die Gäste nach angezeigtem Passivspiel noch ganz sieben Mal abspielen, um dann zum Torwurf zu kommen, so wurden gerade in der Schlussphase Freiwürfe wiederholt um wenige Zentimeter korrigiert. Dies alles kostete Zeit und Konzentration.
Letztlich war der Kraftakt der TSV-Frauen im zweiten Durchgang vergebens, die Gäste konnten den Vorsprung bis zum Abpfiff beim 28:31 halten. Die Gäste klettern damit auf den dritten Tabellenrang, während die Heimsieben weiter im Tabellenkeller auf der Stelle tritt.
Wieder war zu sehen, dass Punkte greifbar waren, man mit den meisten Mannschaften mithalten kann. Am Ende fehlt aber Zählbares, also die notwendigen Punkte.

TSV: Nicki Reimer - Veronika Bange 6/3, Dana Melzer 1, Anja Ziegler 7/1, Silke Herbst 1, Anika Wilke 3, Daniela Schottstedt 3, Mandy Mainka 5, Annelie Hartung 1, Franziska Woyke 1.
Salzland: Cindy Schöne, Carolina Tarczewska - Silke Ruthe 1, Cordula Block 1, Maria Geipel 4, Stefanie Jäger 12/3, Theresa Sacher, Marie Knappe, Yvonne Sachse 3, Victroia Göpel 6/1, Kristin Schüler 4.
Strafwürfe: TSV 6/4, Salzland 6/4. Zeitstrafen: TSV 1, Salzland 4. Rote Karte: Mandy Mainka (31./grobes Foulspiel). Schiedsrichter: Michael Steidl, Holger Steiner (Hohenstein-Ernstthal/Waldheim).